Wissenschaftler u.a. des Robert Koch-Instituts gehen von 16% chronisch kranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland aus. Das sind über 2 Millionen Kinder und Jugendliche, denen es durch eine Rehamaßnahme gesundheitlich, im Alltag und in der Schule besser gehen könnte. Aber nur 50.000 Kinder und Jugendliche, also 2,5% davon, gehen pro Jahr in eine der rund 50 Rehabilitationskliniken.
Alwin Baumann (Wangen i. A.), Sprecher des neuen Bündnisses Kinder- und Jugendreha e.V., begründet die mangelnde Inanspruchnahme damit, dass die Kinder- und Jugendreha in der Öffentlichkeit, in den Familien und bei den Lehrern, aber auch bei den Ärzten und den Fachleuten zu wenig bekannt ist. Sie hat sich in den letzten 25 Jahren aus der sozialpädagogischen Kinderkur zur medizinisch-therapeutischen Reha weiterentwickelt. Als stationäre Maßnahme dauert sie 4 bis 6 Wochen. Bei jüngeren Kindern geht eine Begleitperson mit, Klinikschulen verhindern einen Unterrichtsausfall.
Mit dem Flexirentengesetz bekam die Kinder- und Jugendreha auch politischen Rückenwind und neue Möglichkeiten, chronisch kranken Kindern und Jugendlichen zu helfen. Künftig gibt es die Rehabilitation auch ambulant, also vor Ort in der häuslichen Umgebung. Eine Nachsorge und eine stärkere Einbindung der Familien ergänzen die neuen Möglichkeiten. Auch diese Entwicklungen will der neue Verein unterstützen.
Zum Vorsitzenden des Bündnisses Kinder- und Jugendreha e.V. wurde Andreas Auer (Murnau) gewählt. Sein Stellvertreter ist Jürgen Horn (Bad Kreuznach). Weiter im Vorstand sind: Thomas Eisenla (Beelitz-Heilstätten), Stephan Maier (Schönwald), Peter Schmitz (Bad Salzungen) und Annett Traue (Bad Sobernheim). Der Verein arbeitet eng mit der Fachgesellschaft und den Verbänden der Kinder- und Jugendreha zusammen. Er nimmt seine Arbeit zu Jahresbeginn 2018 auf.
Pressemitteilung: Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V.